
Im Dezember 2024 startete das Projekt „AqP – Akademische Pflege und erweiterte Pflegepraxis in der stationären Langzeitpflege", als Folgeprojekt des in 2023 abgeschlossenen Projekts „(AP)²caritas".
Die wachsende Komplexität in der stationären Langzeitpflege erfordert ein breites Spektrum an Qualifikationen im pflegerischen Team. Pflegeassistenzen und ungelernte Kräfte sind neben dreijährig ausgebildeten Pflegefachpersonen in der Pflegepraxis tätig. Für einen breiten Qualifikationsmix in der pflegerischen Versorgung benötigt es zudem akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen (aqP). Diese bringen wertvolle erweiterte Kompetenzen ein, die zur Verbesserung der Pflegequalität beitragen können. Trotzdem fehlen bisher klare Strukturen und Rahmenbedingungen für ihren gezielten Einsatz.
Das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg geförderte Forschungsprojekt widmet sich dieser Thematik. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen (HFU) untersucht die Katholische Hochschule Freiburg (KHF) die Implementierung und den Nutzen der Kompetenzen von akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen in der stationären Langzeitpflege.
Die Hochschulen kooperieren mit aktuell vier langzeitstationären Einrichtungen in Baden-Württemberg, die bereits aqP angestellt oder Stellen dafür ausgeschrieben haben. Diese vier Einrichtungen werden während des gesamten Projektzeitraums begleitet, um den Prozess der Implementierung durch die Untersuchung von qualitativen und quantitativen Methoden von aqP zu evaluieren und zu optimieren. Im Ergebnis soll sichtbar werden, inwieweit AqP zur Verbesserung der Pflegequalität beitragen können, welche Aufgaben und Tätigkeiten sie übernehmen und welche Rahmenbedingungen hierfür erforderlich sind.
Im Rahmen des Projekts wird zunächst erfasst, wie viele akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen derzeit in der stationären Langzeitpflege in Baden-Württemberg tätig sind und welche Aufgaben sie übernehmen. Dafür wird im April 2025 ein Fragebogen an alle langzeitstationären Einrichtungen in Baden-Württemberg versendet.
Außerdem soll verglichen werden, inwieweit die Ergebnisse des vorangegangenen Projekts AP²-Caritas von der momentanen Situation in der Praxis abweichen oder bereits umgesetzt werden. Es werden Personen aus langzeitstationären Einrichtungen in Baden-Württemberg befragt, welche Barrieren und Herausforderungen für die Anstellung von aqP in der Pflegepraxis derzeit bestehen.
Das Ziel des Projekts ist es, ein umfassendes Implementierungskonzept zu entwickeln, das Einrichtungen der stationären Langzeitpflege konkrete Hilfestellungen zur Integration der Qualifikationen und Kompetenzen von aqP in die jeweilige Versorgungsstruktur bietet.
Ansprechperson

Prof.in Dr. Nadine Konopik
