Ein Tag voller Ideen und Perspektiven
Am 24. Januar 2025 fand der RECOS-Fachtag an der Katholischen Hochschule statt. Unter dem Motto „Sozialer Zusammenhalt in transnationaler Perspektive“ wurden in lebhaften Diskussionen wichtige gesellschaftliche Themen behandelt. Die Veranstaltung wurde als BarCamp organisiert – eine offene, partizipative Methode, bei der die Teilnehmenden ihre eigenen Fragestellungen einbrachten und in Kleingruppen bearbeiteten. Dejan Mihajlović, Lehrer, Fachberater für Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Demokratie-Aktivist, moderierte den Tag und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. In ihrer Ansprache setzte sich die Rektorin der KH Freiburg, Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, für eine Abkehr von allen "-ismen" ein. Dieser Ansatz stieß bei den Anwesenden auf große Zustimmung.
Themenschwerpunkte und Diskussionen
Die Themen des Fachtages deckten ein breites Spektrum ab. Dazu gehörten unter anderem Fragestellungen wie „Social Media und sozialer Zusammenhalt“, „Visionssuche in der Sozialen Arbeit“ und der „Anstieg des Extremismus“. Der Austausch erfolgte in verschiedenen Sessions, die parallel stattfanden.
Die Diskussionen und der Wissensaustausch in diesen Sessions boten vielfältige Perspektiven, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der Schweiz und Frankreich, was den internationalen Charakter der Veranstaltung unterstrich.
Europäische Kooperation und Zukunftsperspektiven
Der Fachtag war Teil des Programms RECOS, einem Zusammenschluss von sechs Partnerhochschulen am Oberrhein. Den Teilnehmenden bot der RECOS-Fachtag einen wertvollen Raum, um grenzüberschreitend zu diskutieren und zu lernen. Besonders hervorzuheben ist auch das Folgeprojekt CELIS, das im April 2024 mit dem Ziel startete, die europäische Zusammenarbeit in der Sozialen Arbeit weiter auszubauen. Ein Ziel des Programms ist es, den Europäischen Campus Soziale Arbeit zu schaffen.
Positives Feedback und Reflexionen
Am Ende des Fachtages gab es eine Feedback-Runde, in der die Teilnehmenden ihre Eindrücke teilten. Besonders betont wurde der Mehrwert des grenzüberschreitenden Dialogs und der interkulturellen Perspektiven, die zu einem tieferen Verständnis für die behandelten Themen führten. Ein Sozialarbeiter aus der Schweiz äußerte sich etwa so: „Ich bin lost gekommen und gehe wieder lost, aber ich nehme mit, dass es für komplexe Problematiken keine einfachen Lösungen gibt und dass andere genauso damit zu kämpfen haben.“ Eine andere Teilnehmerin zeigte sich beunruhigt über den aktuellen Rechtsruck, empfand jedoch eine gewisse Beruhigung durch den intergenerationellen Austausch. Die jüngeren Generationen gingen in der Diskussion deutlich gelassener mit den Themen um, was sie zuversichtlicher für die Zukunft stimmte.
Fazit
Dejan Mihajlović resümierte den Tag mit den Worten, dass es nicht nur ein BarCamp, sondern 100 verschiedene BarCamps gab – jede*r Teilnehmende konnte aus den verschiedenen Möglichkeiten sein individuelles Programm zusammenstellen. Besonders hervorzuheben sind die hohe Beteiligung und das Engagement der Teilnehmenden, die in der Vielzahl an Sessions aktiv eingebracht wurden. Es wurde deutlich, dass der Bedarf an partizipativem Austausch in der Sozialen Arbeit sehr groß ist und dass solche Formate weiterhin wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Disziplin liefern können.
Der RECOS-Fachtag war somit ein voller Erfolg, der nicht nur zur Reflexion anregte, sondern auch das internationale Netzwerk stärkte und wichtige Impulse für die Zukunft der Sozialen Arbeit gab.
Links zu den Ergebnissen: Die Ergebnisse der Sessions können hier eingesehen werden: https://lfb-bw.taskcards.app/#/board/ae7371a0-45d6-4c89-beb7-0369f1dd735f/view?token=6bdbb565-e652-454f-a232-cf9dae5102a4