Pastoralberichte
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit ihren 1083 Kirchengemeinden, die in 273 Seelsorgeeinheiten organisiert sind, fand seit 2015 unter dem Motto „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“ ein Prozess der Kirchenentwicklung statt. Im Rahmen dieses Prozesses haben sich die Kirchengemeinden mit geistlichen Grundhaltungen in ihrem pastoralen Wirken befasst, teilweise Gemeinde- bzw. Sozialraumanalysen erstellt, pastorale Schwerpunkte entschieden und gegebenenfalls strukturelle oder organisatorische Konsequenzen gezogen. Auf Ebene der Seelsorgeeinheiten wird dieser Prozess in Form eines „Abschlussberichtes zum Entwicklungsplan Pastoral“ dokumentiert.
Analyse der Berichte
Das IAF der Katholischen Hochschule Freiburg wurde seitens der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der Analyse der Berichte beauftragt. Leitend bei dieser Dokumentenanalyse sind die Fragen nach den (spirituellen) Leitideen, den Schwerpunktsetzungen, Zielen und Adressat*innen der dokumentierten Prozessverläufe und ihren Etappen. Neben Erleichterungen und Erschwernissen werden ebenfalls Chancen und Risiken innerhalb der Prozesse herausgearbeitet und ein Augenmerk auf Innovationen gelegt:
Welche neuen Orte, welche neuen (ehrenamtliche / finanzielle) Ressourcen konnten erschlossen, welche neuen Wege beschritten, welche neuen Erfahrungen gemacht und welche neuen Haltungen und Perspektiven gewonnen werden?
Um den angestoßenen Entwicklungsprozess zu evaluieren, werden die Pastoralberichte von ca. 200 Seelsorgeeinheiten einer Dokumentenanalyse unterzogen. Mittels eines eigens entwickelten Analyse- und Codierungsrasters werden sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte berücksichtigt. Das Raster ermöglicht es ebenfalls, Informationen aus den Texten in Kennzahlen zu überführen. Anhand dieser können Indikatoren generiert werden, die der Vergleichbarkeit (Benchmarking) der in den Pastoralberichten dokumentierten Prozessen dienen. Die Indikatoren ermöglichen, ein differenziertes Bild vom Stand der pastoralen Entwicklung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu erstellen.
Projektleitung
Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz
Akademische Mitarbeiter*in
Janka Höld M.A.
unter Mitarbeit von Jonas Böser und Heidi Maria Welsch
Laufzeit
April 2019 – Juli 2020