INSTAGT
Individuelle soziotechnische Arrangements für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit kognitiven Funktionsbeeinträchtigungen
Das Projekt hat die Teilhabe von Menschen mit kognitiven Funktionsbeeinträchtigungen zum Ziel und knüpft damit direkt an die Behindertenrechtskonvention der vereinten Nationen an (UN-BRK) an. Dabei wird besonders die aktuell schnell fortschreitende Entwicklung neuer Technologien betrachtet.
Diese eröffnet einerseits große Chancen für den Abbau von gesellschaftlichen Barrieren und sorgt für mehr individuelle Teilhabe an Bereichen des bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens. Andererseits gehören Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, besonders Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung zu dem Personenkreis, der aus unterschiedlichen Gründen die ungünstigsten Voraussetzungen zur Nutzung der Chancen der Digitalisierung hat. Damit besteht ein hohes Risiko, dass diese Personengruppe durch die digitale Spaltung (digital divide) benachteiligt und abgehängt wird.
Das Ziel von InstAgT ist die Entwicklung von Strategien und praktisch-organisatorischen Lösungen, welche Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen und Betreuungspersonen dazu befähigen sich neue Technologien in individuellen sozio-technischen Arrangements anzueignen und somit eine verbesserte selbstständige und selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft für Menschen mit kognitiven Funktionsbeeinträchtigungen (insbesondere sog. geistiger Behinderung) zu ermöglichen.
Dazu wurde ein partizipativer und interdisziplinärer Forschungsansatz gewählt. Das Projekt findet in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen und der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft sowie Praxispartner*innen aus der Behindertenhilfe statt.
Das Projekt wird in vier sich überlappenden Phasen durchgeführt:
- Gemeinsam mit den Menschen mit kognitiven Funktionsbeeinträchtigungen sollen Teilhabebarrieren bezüglich des Zugangs zu digitalen Inhalten und der zunehmend digitalisierten Gesellschaft identifiziert werden. Daraufhin werden passende Lösungsansätze für den Einsatz von Zukunftstechnologien ermittelt, die zur Förderung gesellschaftlicher Teilhabe beitragen. Geeignete soziotechnische Arrangements werden anschließend mit den Betroffenen und deren professionellen Bezugspersonen entwickelt und erprobt.
- In der zweiten Phase werden im Rahmen von Fallstudien Menschen mit Behinderung und deren Betreuungspersonen dabei begleitet individuelle soziotechnische Arrangements zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe umzusetzen. Hierzu werden partizipativ geeignete technische Lösungen identifiziert, adaptiert und getestet. Anschließend wird der Technikeinsatz evaluiert und die Effekte auf die Teilhabesituation hin untersucht.
- In der dritten Projektphase werden die Veränderungsprozesse und geeignete Maßnahmen auf institutioneller Ebene untersucht, die nötig sind um digitale Inklusion nachhaltig in den Einrichtungen zu verankern.
- Ziel der vierten Projektphase ist ein nachhaltiger Wissenstransfer in die Breite, z.B. durch Praxisleitfäden und -empfehlungen sowie die Einrichtung eines Webportals, das als soziale Lernplattform konzipiert und implementiert wird.
Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Projektleitung
Prof. Dr. Gregor Renner - gregor.renner@kh-freiburg.de
Projektpartner (intern)
Prof. Dr. Florian Kiuppis - florian.kiuppis@kh-freiburg.de
Akademische Mitarbeiter*innen
Verena Wahl, M.A. - ehemalige Akademische Mitarbeiterin
Laura-Denise Löwe, M.A. - ehemalige Akademische Mitarbeiterin
Theresa Etges, M.A. - ehemalige Akademische Mitarbeiterin
Projektpartner (extern)
Prof. Dr. Christophe Kunze
Prof. Dr. Matthias Wölfel
Praxispartner*innen
St. Josefshaus Herten gGmbH
Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach e.V.
Caritasverband Freiburg-Stadt e.V.
Caritas Bundesverband Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V.
Laufzeit
2019 - 2024