Hochschule

Für eine starke Demokratie: Verantwortung übernehmen und Spaltung entgegenwirken

Statement der KH Freiburg

Wachsende gesellschaftliche Spannungen und politische Verantwortung

Mit Sorge beobachtet die Leitung der Katholischen Hochschule in Freiburg, dass der Druck auf unsere Gesellschaft zunimmt, bedingt durch die Krisen in der Welt, deren Wirkungen für Europa und für Deutschland erheblich sind. Politische Entscheidungen müssen auch dort getroffen werden, wo die Ursachen der Konflikte komplex, die Möglichkeiten zu intervenieren, strittig und die Folgen des Handelns kaum absehbar sind. In solchen Zeiten braucht es Mut, Zuversicht und das Engagement aller Verantwortlichen, sowohl auf Seiten der Politiker und der Akteure unserer Zivilgesellschaft als auch derer, die wählen dürfen und mit der anstehenden Wahl die Ausrichtung unserer Gesellschaft mitbestimmen werden.

Gefahr der Spaltung und die unantastbare Menschenwürde

Für uns steht eines fest: wir alle sind gefordert, das Unsere zu tun, damit es nicht zu jener Spaltung der Gesellschaft kommt, für die rechtsextreme Strömungen das Fundament legen, indem sie „wir“ und „die anderen“ unterscheiden, um dann die Abschottung, Abschiebung oder Ausgrenzung der anderen zu fordern. Die mit der Unterscheidung verbundene Diskriminierung von Menschen, die aus einem imaginären „Wir“ ausgegrenzt werden, widerspricht der Würde aller Menschen. Sie darf weder geleugnet noch relativiert werden, sondern sollte dem politischen Handeln seine Ausrichtung.

Widerstand leisten und Demokratie aktiv gestalten

Die Deutschen Bischofskonferenz betont: „Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte.“ Ohne Respekt vor der Menschenwürde, geben auch die Bischöfe zu denken, kann es kein freiheitliches und gerechtes Zusammenleben geben. Wir schließen uns ihrem Appell an: „Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!“ Eine konkrete Form des Widerstands ist die Wahl, ohne die eine Demokratie nicht funktionieren kann. 

Beschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 22. Februar 2024

Ansprechperson

Prof.in Dr. Stephanie Bohlen

Rektorin, Geschäftsführerin

Zur News-Übersicht