
Nachruf der Rektorin der KH Freiburg, Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, zum Tod von Papst Franziskus
Mit dem Namen Franziskus, den er bei Amtsantritt wählte, setzte der Papst ein deutliches Zeichen: Er verstand es als seine Aufgabe, der Kirche, die reformbedürftig ist, neue Wege zu eröffnen. Er trat ein für eine Kirche an der Seite der Armen, eine Kirche, die sich für soziale Gerechtigkeit und Frieden einsetzt. Eine Kirche, die sich für nachhaltige Entwicklung stark macht – im Bewusstsein, dass die Zerstörung der Natur eng verknüpft ist mit der Ausbeutung der Schwächsten und mit den Konflikten in einer globalisierten Welt.
Papst Franziskus trat für eine Kirche ein, in der der Glaube an die Würde aller Menschen fest verankert ist und sich mit der Idee von Synodalität – gemeinsamer Verantwortung und Teilhabe – in ihrer Struktur verbindet. Besonders wichtig war ihm auch der Dialog zwischen Religionen und Kulturen.
Nun nehmen wir Abschied von Papst Franziskus. Noch am Ostersonntag spendete er den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“, am Ostermontag ist er verstorben.
Sein Pontifikat blieb nicht ohne Kritik – vielfach wurde ihm vorgeworfen, die angestoßenen Reformen nur zögerlich umgesetzt zu haben. Doch selbst seine Kritiker erkennen an: Papst Franziskus war ein Mann, der der Kirche neue Attraktivität verleihen wollte, indem er den Blick auf ihr pastorales und caritatives Wirken lenkte. Sein Beitrag zur Erneuerung der Kirche bestand darin, sie näher zu den Menschen zu bringen, soziale Themen in den Mittelpunkt zu rücken und die Kirche für eine moderne Gesellschaft zu öffnen.
Sein Wirken wird als Zeichen der Hoffnung in Erinnerung bleiben – für unsere Welt, die von zahlreichen Krisen erschüttert ist.
Nun beginnt die Suche nach einem Nachfolger im Amt des Papstes. Es bleibt zu hoffen, dass ein Nachfolger gefunden wird, der den eingeschlagenen Weg der Reform mit Mut und Entschlossenheit weitergeht.
Ansprechperson
